Samstag, 1. Juli 2017

[Rez(ept)ension] "Infiziert" von Teri Terry



Dies ist der der erste Band einer Trilogie, welcher am 03.07.2017 beim Coppenrath Verlag erschienen ist und von der Autorin Teri Terry geschrieben wurde. Das Buch ist bislang als Hardcover bei einem Preis von 19,95 € und umfasst 464 Seiten.


Unaufhaltsam schleicht sich der Tod von Haus zu Haus, von Stadt zu Stadt und selbst wenn er dich verschont, wirst du nie wieder sein, wie zuvor.
Shay ist schockiert, als sie die 12-jährige Callie auf einer Vermisstenanzeige wiedererkennt. Vor über einem Jahr ist sie dem Mädchen begegnet und dabei offenbar Zeugin einer Entführung geworden. Zusammen mit Callies Halbbruder Kai macht sie sich auf die Suche – nicht ahnend, welche Katastrophe bereits auf das ganze Land zurollt. Denn Callie wurde nicht nur entführt, sondern als Forschungsobjekt missbraucht. Und der Erreger, mit dem das Mädchen infiziert wurde, breitet sich nun in Großbritannien aus. Als auch Shay plötzlich Symptome der tödlichen Krankheit zeigt, beginnt für sie und Kai ein Wettlauf gegen die Zeit ...


„Das Schrillen der Sirenen sprengt mir fast die Schädeldecke weg.“ (Seite 5)

 

Teri Terry ist für mich ein Garant für ein gutes Buch. Ich habe ihre bisherigen Bücher sehr gerne gelesen und regelrecht verschlungen. Ich freue mich immer darauf, wenn ein neues Buch von ihr erscheint. Besonders freue ich mich auf dieses Buch, da es in meinem Lieblingsgenre spielt und mich ein wenig an die „Gelöscht“-Trilogie erinnert, mit der ja alles begonnen hat. Ich erwarte mir von diesem Buch also mal wieder sehr viel. Ich möchte komplett in ihrer Welt versinken und für ein paar Stunden alles um mich herum vergessen. Ich erwarte einen fesselnden Schreibstil, einen genialen Weltenaufbau und gut ausgearbeitete Charaktere. Ich erwarte kurzum begeistert zu werden.


Das Cover zeigt in der oberen Hälfte das Gesicht eines jungen Mädchens, welches dunkelbraune Haare, strahlend blaue Augen und Sommersprossen auf der Nase hat. Der Blick des Mädchens ist geradewegs auf den Leser gerichtet. Das Gesicht des Mädchens wird eingerahmt von den schemenhaften Silhouetten zweier weißer Hände, die sich über ihre Wangen und teilweise über die Augen legen. Darunter sieht man den Namen der Autorin in schwarz geschrieben, jedoch ist dieser ‚verwischt‘ dargestellt. Im unteren Drittel ist der Titel in einem kontrastreichen, grellen rot geschrieben und setzt sich aus Klein- und Großbuchstaben zusammen. Besonders auffällig ist die Struktur des weißen Teils auf dem Cover, denn es ist nicht lupenweiß rein, sondern wirkt leicht fasrig.
Ich liebe das Cover! Ich bin ein riesen Fan davon und liebe jedes Detail daran. Im Regal macht es sich auch unglaublich hübsch und ich freue mich jetzt schon auf die Folgebände.


Es ist schwierig für mich bei Büchern von Teri Terry noch objektiv zu bewerten, einfach weil ich bislang jedes Buch von ihr verschlungen und geliebt habe. Sie zählt zu meinen liebsten Autorinnen und mit diesem neuen Trilogieauftakt hat sie bei mir mal wieder komplett ins Schwarze getroffen. Es erinnert mit dem dystopischen Setting an die „Gelöscht“-Trilogie, ist aber nochmal besser. Die Autorin schafft es mit jedem ihrer Bücher noch eine Schippe oben drauf zu legen. Wie schafft sie das nur? Talent! Deswegen werde ich nun meine, nicht ganz so objektive, Meinung über dieses erschreckend geniale, düstere und schockierende Buch äußern: Lest das beste Buch, was Teri Terry je geschrieben hat, oder ihr werdet es bereuen!

Die Gestaltung des Buches im Inneren ist dem Verlag mal wieder wahnsinnig gut gelungen! Der Prolog wird mit schwarzen Kästchen geschrieben, in denen sich für jeden Buchstaben eine Zahl von eins bis sechs befindet. Zudem befindet sich darunter der Name, aus wessen Sicht wir die Geschichte gerade lesen, sowie Ort und Zeit des Geschehens. Dies wurde für den restlichen Roman so übernommen. Das Buch unterteilt sich in vier Teile, die eine Überschrift sowie ein Zitat des mysteriösen Xanders enthalten. Die Kapitelanfänge sind so aufgebaut, wie bei einem Periodensystem die einzelnen Kästchen, nur mit der jeweiligen Kapitelzahl. Da es in der Dystopie viel um Wissenschaft geht, fand ich diesen Bezug hervorragend.

Der Schreibstil ist wie immer fesselnd und entführt einen spielend leicht in die Geschichte- obwohl gleichzeitig düster, imposant und mitreißend- und man merkt erst Stunden später, wie viel Zeit eigentlich vergangen ist. Die Geschichte wird aus der Sicht von zwei Protagonisten erzählt, nämlich aus Shays und Callies.

Bereits der Prolog beschert einem eine Gänsehaut und lässt einen ahnen, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht. Von der ersten Seite an war ich gefesselt. Wer ist dieser Xander, aus dessen Sicht wir den Prolog miterleben, von dem wir Zitate lesen, der aber erstmal nicht weiter eine tragende Rolle spielt? Eins war mir von Anfang an klar: Die Autorin hat hier ein Buch geschaffen, welches ich so nicht erwartet hätte. Im Verlauf des Buches wurde mir dann auch nach und nach klar, warum dies so ist. Ich hatte eigentlich mit einer Art Dystopie mit Endzeitelementen gerechnet und habe dies auch bekommen. Darüber hinaus mischt sich allerdings noch ein Genreelement: Sci-Fi. Ich möchte nicht zu viel verraten, denn das würde nur spoilern, aber das Element ist wirklich absolut fesselnd eingebaut worden.

Unserer Protagonisten sind der Autorin gut gelungen, allem voran Shay. Ich mochte sie von der ersten Seite an, denn sie ist nicht nur sehr intelligent und überaus begabt mit ihrem fotografischen Gedächtnis, sondern sie ist auch noch willensstark, mutig, fürsorglich und herzensgut. Auch Kai war mir von Anfang an sympathisch, denn auch er bleibt trotz alldem was ihm wiederfahren ist und noch wiederfährt stark und auf das Wesentliche fixiert. Die aufkommende Liebesgeschichte zwischen den beiden fand ich keinesfalls an den Haaren herbeigezogen. Wer so viel miteinander erlebt, der ist auf eine ganz besondere Weise miteinander verbunden. Die Liebesgeschichte war auch nicht absurd, war zwar immer präsent aber nicht so aufdringlich und hielt sich an genau den richtigen Stellen dezent im Hintergrund. Callie, die kleine Schwester von Kai, mochte ich am Anfang sehr, denn nachdem man erfährt, was sie alles durchmachen musste, sieht man sie nochmal mit ganz anderen Augen. Dennoch ist auch sie mutig und lässt sich nicht von ihrem Weg abbringen. An ihr haftet aber auch etwas Dunkles. Gerade zum Ende hin stand ich ihr mehr skeptisch gegenüber, da sie eine schreckliche Wahrheit herausfindet, diese aber zu ihren Gunsten dreht, obwohl es Menschenleben zunichte macht.

Die Seuche wurde von der Autorin auch sehr gut ausgearbeitet. Oftmals wird in Büchern von einer Seuche gesprochen, welche die Menschheit dahinrafft bzw. dahingerafft hat, aber nie wird näher auf diese eingegangen. In diesem Buch ist das anders. Man erfährt so ziemlich alles über sie, im Laufe des Buches und das ist manchmal echt… hart. Immerhin ist sie von Menschen gemacht. Ein einziger Fehler in einem unterirdischen Forschungslabor und schwupp- Tschüss Menschheit. Ich hatte stellenweise ganz schön Gänsehaut, denn es wirkte alles so real! Die ganze Verbreitung, die Angst, die Quarantäne, die Lager, die Art des Sterbens und noch mehr. Die Autorin scheut sich nicht davor das alles bis ins Detail zu beschreiben und auch von der Grausamkeit der Menschen, die solch eine Seuche weckt. Wer kann eine solche Seuche von diesem Ausmaß nur überleben? Gibt es ein Heilmittel bzw. lässt sich eines herstellen? Wird am Ende die ganze Menschheit ausgelöscht oder wird es Überlebende geben?

Zur Handlung kann ich nicht allzu viel verraten, da ich euch nicht spoilern will. Ich kann euch aber sagen, dass die Handlung für mich die meiste Zeit über absolut unvorhersehbar war. Erst nach und nach bekommt man immer mehr Puzzle-Teile, die sich zu einem großen, erschreckenden Puzzle zusammensetzen lassen. Ich war vollkommen schockiert und dachte mir, dass ich sicherlich auf dem Holzweg sei, da es zu abstrakt wäre und wollte mich wohl damit selbst beruhigen. Wenn Shay es nicht sieht, dann ist Callie doch nicht wirklich …? Oder doch? Ich war vollkommen hin und her gerissen! Die Wahrheit war dann noch etwas krasser und ich musste mehrmals gegen Tränen ankämpfen. Dann diese geschickt eingebauten Plot-Twists, die ganzen versteckten Hinweise und die Suche nach dem Grund. Die Geschichte ist nicht nur packend und erschreckend zugleich, sie fesselt auch wie keine zweite an ihre Seiten. Innerhalb weniger Stunden war die Geschichte ausgelesen und lies mich leer zurück. Leer im Anbetracht dessen, was ich herausgefunden hatte. Vollkommen schockiert habe ich eine Zeit lang vor mich hingegrübelt und mich keinen Zentimeter aus meiner Leseposition bewegt. Was wäre wenn…? Erst als das Buch in meinen Händen zu schwer wurde, fand ich wieder in die Realität zurück und musste gleich schauen, ob und wann der zweite Band erscheinen wird- 2018! Das ist echt fies, da der zweite Band dann ja auch erst noch übersetzt werden muss und schließlich mit einem miesen Cliffhanger endet. Ich möchte nur zu gerne wissen wie es mit unseren Protagonisten weiter geht – ob es weiter geht.

Na, konnte ich euch infi- äh, überzeugen?


Dieser Reihenauftakt ist so viel mehr, als ich mir jemals erwartet hätte. Shay und ihre Freunde versuchen der Seuche auf die Schliche zu kommen und erleben ein makabres Abenteuer auf ihrer Reise. Die erschreckend echte Darstellung der Seuche, die langsame Gewissheit und die schlussendliche Enthüllung zeugen von der großartigen Schreibfähigkeit der Autorin. Ich bin absolut schockiert und begeistert zur gleichen Zeit. Ich fiebere der Fortsetzung sehnlichst entgegen, auch wenn ich glaube, dass sie noch viel schrecklicher sein wird, als der Auftakt. Ich habe jetzt schon Angst um die mir liebgewonnenen Charaktere. Ich bin vollkommen infiziert und vergebe 5 Cookies.


Ich möchte mich recht herzlich beim Coppenrath Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken.

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